Biographie

 

Herbert Henck


geb. 1948 in Treysa, Hessen, Deutschland

1967 Abitur. Pianistische Ausbildung am Mannheimer Konservatorium bei Doris Rothmund, an der Musikhochschule Stuttgart bei Arno Erfurth und zuletzt an der Kölner Musikhochschule bei Aloys Kontarsky und Willhelm Hecker. Seit Abschluss seiner Studien (1973 Künstlerische Reifeprüfung, 1975 Konzertexamen) lebt Henck als freischaffender Musiker. In Konzerten spielte er fast nur Musik der Moderne, über die er auch zahlreiche Schriften veröffentlichte.

An Büchern erschienen: Karlheinz Stockhausens Klavierstück X. Ein Beitrag zum Verständnis serieller Kompositionstechnik (Herrenberg 1976, 2. Aufl. und engl. Übersetzung: Köln 1980). Reise nach Lateinamerika. Mexiko, Kolumbien, Argentinien (Bergisch Gladbach 1988, Privatdruck). Experimentelle Pianistik. Improvisation, Interpretation, Komposition. Schriften zur Klaviermusik (1982 bis 1992) (Mainz: Schott, 1994). Fürsprache für Hauer. Hermann Heiß und die Hintergründe eines Briefes von Thomas Mann an Ellie Bommersheim im Jahre 1949 (Deinstedt: Kompost-Verlag, 1998). Im Sommer 2004 erschien das Buch Klaviercluster als Band 9 der Reihe Signale aus Köln (Münster, Lit-Verlag), 2007 das Buch Norbert von Hannenheim. Die Suche nach dem siebenbürgischen Komponisten und seinem Werk sowie 2009 das Buch Hermann Heiß. Nachträge einer Biografie, letztere beide im Kompost-Verlag, Deinstedt.

Von 1980 bis 1985 gab Henck im eigenen Verlag (Neuland Musikverlag, Köln, später Bergisch Gladbach) die auf fünf Bände angelegte Jahrbuchreihe Neuland, Ansätze zur Musik der Gegenwart heraus, für die 130 Autoren aus aller Welt Beiträge zur Verfügung stellten.

Kurse (Master Classes), Vorträge (Lectures) und Workshops u. a. in Alcalá de Henares, Barcelona, Bern, Bremen, Buenos Aires, Canberra, Darmstadt (mehrfach Internationale Ferienkurse und Frühjahrstagung des Instituts für neue Musik und Musikerziehung), Den Haag, Freiburg i. Br., Göteborg, Köln, Medellín, Melbourne, Mexico City, Paris, Riga, Saarbrücken, Stuttgart, Sydney, Toulouse, Vilnius, Wellington.

Für das Kulturamt der Stadt Bonn konzipierte Henck 1986 das Charles-Ives-Festival The Unanswered Question, 1987 für den Westdeutschen Rundfunk Köln die Konzertreihe Ives & Co. in Duisburg und 1988 zusammen mit Wolfgang Becker-Carsten das Festival Musik und Maschine. Nancarrow und Ligeti in Köln. Für das Klavierfestival Ruhr 2003 stellte er eine Hommage à Jean Barraqué zusammen.

Henck nahm über fünfzig Schallplatten auf, unter anderem Klavierwerke von George Antheil; von Johann Sebastian Bach das »Wohltemperierte Klavier« (beide Teile); von Klarenz Barlow Çoğluotobüsişletmesi; von Jean Barraqué die Sonate; die drei Klaviersonaten von Pierre Boulez; von John Cage die Sonatas and Interludes, die Music of Changes, Cheap Imitation, Music for Piano 1–84 und frühen Klavierwerke; von Georges Ivanovich Gurdjieff und Thomas de Hartmann drei Klavierzyklen; vier Klaviersonaten von Norbert von Hannenheim; Klavierwerke von Josef Matthias Hauer; von Magne Hegdal Herbarium II; die zwei Sonaten, Klavierstücke und vier Violinsonaten von Charles E. Ives; von Charles Koechlin Les Heures Persanes; späte Klavierwerke von Franz Liszt; von Federico Mompou die Música Callada; Klavierwerke von Alexander Mossolow und Conlon Nancarrow; von Hans Otte Das Buch der Klänge; von Arnold Schönberg die Klavierwerke und Fragmente aus dem Nachlass; von Karlheinz Stockhausen die Klavierstücke I–XI und Goldstaub; von Johann Ludwig Trepulka die Klavierstücke op. 2; von Walter Zimmermann Beginner’s Mind und Einspielungen von Werken von Günther Becker, John McGuire und Tilo Medek.

Seit 1984 veröffentlichte Henck sieben Platten mit Klavierimprovisationen: Improvisationen I, II, III und IV sowie die Ziegenhainer Klangparade für Klavier zu vier Händen (zusammen mit Jutta Riedel-Henck). Im April 2003 erschienen auf der ECM-Produktion Locations die zwei Serien seiner Festeburger Fantasien zusammen mit einer Neuaufnahme von Cages Sonatas and Interludes (2 CD).

Eine Erkrankung im Jahre 2005 beendete Hencks pianistische Tätigkeit.

 

Homepage: www.herbert-henck.de

 

Letzte Änderung:  Donnerstag,  12. Juni  2014

© 2000–2019 by Herbert Henck